Am 25.01.2016 fand der 2. Tag der Talente mit insgesamt 196 Schülern am NIGE statt; davon waren 101 aus den umliegenden Grundschulen zu Gast.
Das Spektrum der Workshops war trotz krankheitsbedingter Ausfälle doch groß und auch entsprechend gut besucht.
Als ich den Biologie-Workshop mit dem Thema „Menschenaffen“ aufsuchte, musste ich genauso wie die Schüler zuvor den Orang-Utan-Test bestehen und an die ersehnten Erdnüsse mit einer speziellen Taktik herankommen, die ich mir von „Artgenossen“ abgucken musste! Je nachdem welche Farbe mein Stäbchen hatte, bekam ich eine Erdnuss von meinem „Wärter“ oder ich bekam sie nicht. Na, es dauerte eine Weile, bis ich das Schema durchschaut hatte, aber ich bin ja auch kein Orang-Utan!
Die Website-AG hatte ihre Workshopgäste gut aufgenommen und eingearbeitet; dort wurde bereits die Deckseite der Homepage von einer Gruppe mit HTML erstellt und designed, andere schrieben die Befehle für die Fotos, die von den anderen Workshops gemacht worden waren, ins Programm und die letzte Gruppe setzte den Text zu den Fotos. Sie lernten CSS zu benutzen und zu bedienen.
Im sehr gut besuchten Sprachendorf wurden Modenschauen auf Englisch und Spanisch durchgeführt; die unterschiedlichen Lernniveaus der Schüler von der 4. bis zur 8. Klasse waren bei der Größe der Lerngruppe dieses Mal ein Problem. Dennoch schrieben 4. Klässler, dass sie jetzt viele neue Wörter für das Shoppen im Urlaub parat hätten; ein Drittklässler resümierte, er habe gelernt Kurzdialoge zu schreiben. Das war auch die Herausforderung für die älteren Schüler, die jedoch auch manches Mal den jüngeren helfen mussten. Die beiden Jungen hatten es in dieser Mädchendomäne natürlich ungleich viel schwerer.
Bei „freestyle physics“ war dieses Mal eine tragfähige Brücke aus Papier zu bauen, die zur Prüfung zwischen 2 Stühlen mit einem einheitlichen Abstand gelegt wurde und einen Wagen von 300 g tragen können musste, der am Zugseil über die Brücke gezogen wurde. Nur mit Klebestreifen, Papier und viel Geduld wurde die Brücke stabil genug. Schnell hatten die Schüler herausbekommen, dass die Art des Faltens viel zur Stabilität beitrug. Wessen Brücke würde am besten dem Stresstest trotzen? Zum Abschluss gab es mal wieder einen Wettbewerb.
„Lego Mindstorms“ hatte gleich mehrere Ansprüche: Zum einen musste man mit den Laptops umgehen können, zum anderen musste man dem Lego-Roboter „sagen“, was er zu tun hat und zum dritten musste das auch noch gemäß den Vorgaben sein, z.B. dass der Lego-Wagen im Quadrat fuhr (und damit auch nicht von der Tischkante hinunter!). Das war doch recht spannend und anstrengend, zumal der Kurs recht gut besucht und der Platz knapp war. Den Schülern hat es offensichtlich Spaß gemacht, dass sie Erfolg hatten, den sie ja auch direkt nach dem Programmieren beim Fahrtest sehen konnten.
Wie hat sich Ostfriesland in den letzten 2 Jahrhunderten verändert? Wie lange gibt es eigentlich meinen Wohnort schon? Was war dort früher, bevor dort unser Haus stand? Auf all diese Fragen wollte Herr Heinze mit seinen Workshopbesuchern aus den Grundschulen eine Antwort finden; das war nicht immer leicht, da man alte Karten mit alter Sütterlin-Schrift deuten musste, was natürlich die Kinder recht anstrengend fanden und zwischendurch halt auch mal abschalteten. Hier wären ein paar ältere Schüler, die die jüngeren „mitgezogen“ hätten, sicherlich von Vorteil gewesen. Trotzdem haben viele Kinderauf den Evaluationsbögen ihre Begeisterung über die Siedlungsveränderungen gezeigt, die in ihrem Wohnort stattgefunden haben.
Beim Workshop „Aus Alt wird Neu“ entstanden wieder die tollsten Kreationen, die viele Ideen zur Verwertung von alten Hosen, Hemden, Röcken und Stoffresten zeigten. Leider hatten einige Kinder keine Informationen erhalten, welche Materialien sie mitbringen sollten; andere waren sogar ohne eigene Überzeugung da, sondern nur, weil ihre Lehrer sie angemeldet haben. Das kann natürlich nicht der Sinn dieser Aktion sein. Auf jeden Fall beschreiben einige Schüler, dass sie zunächst gerade schneiden und nähen lernen mussten, bevor sie ihre auf einem Stück Papier gezeichneten Pläne in die Tat umsetzen konnten. Die Ergebnisse können sich dennoch sehen lassen (vgl. Fotos!).
Nur keine Bühnenangst! Theaterspielen soll Spaß machen und das muss auch „rüberkommen“! Zumindest diese Erkenntnis haben viele Kinder heute gewonnen, und, dass man den anderen Mitspielern vertrauen kann. Gar nicht so einfach, einen Wetterbericht vorzulesen, dabei aber eine Emotion zu verkörpern, die man vorgelegt bekommt und die von den anderen erkannt werden muss. Zum Beispiel musste ein Wetterbericht traurig vorgetragen werden… und man durfte dabei nicht lachen bzw. man durfte sich vom Publikum nicht aus seiner Rolle „rausbringen“ lassen. Die Schüler hatten viel Spaß und die älteren Schüler auch – als Helfer oder Vorbilder, die man nachahmen konnte.
Es gibt Programme zur Häufigkeitsüberprüfung von Buchstaben, man muss sie nur bedienen können. Dies war eine Mindestvoraussetzung für den Aufbau- Kurs „Codes knacken“. Die Teilnehmer konnten ja bereits auf Vorwissen vom letzten Mal zurückgreifen und haben heute sehr viel Computerarbeit und noch mehr Denkarbeit leisten müssen! Gar nicht so einfach, chiffrierte Texte zu dechiffrieren und zu verstehen, auch wenn man die Hilfe der Technik in Anspruch nehmen kann.
Bei der Leichtathletik stand für die älteren Schüler (7. – 9. Jahrgang) zunächst einmal Sporttheorie im Vordergrund: das Thema Hochsprung macht es nötig, verschiedene Sprungtechniken kennenzulernen, z.B. den Schersprung. So konnten dann auch von der sehr engagierten Truppe Höhen von stattlichen 1,50 m überwunden werden. Ein großer Erfolg! Auch der anschließende Hürdenlauf mit „Challenge-Charakter“ forderte die Schüler noch einmal sehr! So konnten bei angenehmer Gruppengröße mal wieder echte „NIGE-Talente“ entdeckt werden, Potenzial für spätere Jugend-trainiert-Teilnahmen.
Musical und Ton-Technik-AG probten in der Pausenhalle für ihren Auftritt im Frühling – endlich einmal Gelegenheit, ungestört und mit allen Requisiten (s. Fotos!) zu proben und die tonale Aussteuerung zu perfektionieren. Leider habe ich keinen Originalton-Bericht über diese Probeneinheit, aber die Bilder sprechen für sich!
Dank allen Teilnehmern, Workshopleitern, Kollegen und Vertretungsplanern für ihre Mithilfe und Geduld an diesem Tag!
Elise Bessert