Wieder einmal fanden sich 91 Grundschüler und ca. 60 Nigerianer zum Tag der Talente am NIGE ein, dieses Mal bei Eis und Schnee!
Acht Workshops boten Inspiration in allen Bereichen: Naturwissenschaften, Mathematik, Sprache, Informatik, Deutsch und Musik.
Am meisten besucht war der Workshop „freestyle physics“, in dem es um den Bau eines Turmes aus einer Lasagne-Platte und Makkaroni ging. Gar nicht so einfach, mit Heißkleber die Verbindungsstellen an den richtigen Positionen zu platzieren, zumal es ja am Ende einen Wettbewerb gibt. Hier mussten nämlich verschiedene Kriterien erfüllt sein, um überhaupt in die Endausscheidung zu kommen! Wichtig ist aber auch die erfolgreiche Teamarbeit, und die Erfahrung haben die Kinder gemacht, wie auf den Evaluationsbögen zu lesen war.
Im Workshop „Chemie im Alltag“ führten die Kinder unter Anleitung wieder zahlreiche Experimente durch, wie z.B. das Raketenbauen aus Filmdosen, das Verkupfern von Münzen durch eine elektrolytische Abscheidung aus einer Kupfersulfatlösung und das Auffinden der heißesten Stelle einer Flamme durch Magnesiastäbchen und einem digitalen Thermometer. Anschließend wurde noch die Flammenfärbung durchgeführt. Dabei kann es auch mal sehr spannend werden! Auf jeden Fall wissen die Kinder aus der Sicherheitsbelehrung nun, dass man große Vorsicht walten lassen muss!
Der Workshop „Jugend debattiert“ bereitete seine erfolgreichen Teilnehmer nun auf den Regionalentscheid am 04.02. am NIGE vor: Warum muss eigentlich immer der Osterhase die Ostereier verstecken? Diese Frage stellt sich seine Frau, die Osterhäsin. Sie ist für Gleichberechtigung und deshalb schlägt sie vor, dass sie nächstes Ostern die Ostereier versteckt. Anhand dieser eher untypischen Debattenfrage konnten sich die Schüler mit Aspekten wie dem Rollenverständnis zwischen Mann und Frau und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung auseinandersetzen. Dabei mussten die Schüler beachten, sachlich zu bleiben und das Argument der Gegenseite gezielt zu entkräften. Sie übten damit zwei zentrale Punkte des Debattierens. Im weiteren Verlauf ging es dann um Themen wie Elektroautos und das Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. Nachdem die Schüler zu beiden Themen recherchiert hatten, konnten sie am Ende in einer Debatte ihre Argumentationsfähigkeit unter Beweis stellen.
Der Robotic-Workshop „Lego Mindstorms EV3“ forderte den Teilnehmern wieder einiges an Wissen und Geduld ab, denn es mussten nicht nur die Roboter zusammengesteckt, sondern auch so programmiert werden, dass sie dieselben Funktionen wie ein Rasenroboter aufweisen, also mit Sensoren selbstständig Hindernissen ausweichen, rückwärtsfahren und dabei drehen und möglichst viel Fläche abdecken. Sehr praktisch, wenn man in der Informatik früh anfängt, Abläufe genauestens unter die Lupe zu nehmen und Feinjustierungen in der Programmierung zu beachten.
Spannend und sehr umfassend: der Workshop „Geheime Nachrichten“. Anhand einer Fülle von Materialien wurden die verschiedensten Möglichkeiten der geheimen Nachrichtenübermittlung kennengelernt und angewendet. Das Winkeralphabet kam zum Einsatz: dazu mussten Flaggen mit ausgestreckten Armen in den verschiedenen Positionen der Buchstaben und Silben bewegt werden. Und natürlich durfte der Caesar-Code mit dem Dechiffrierrädchen nicht fehlen. Aber auch viele andere geheime Verständigungsmöglichkeiten, die die Menschheit sich ausgedacht hat, um Nachrichten unbemerkt zu versenden, wurden erprobt und angewendet, z.B. das Morsealphabet oder der Informationsaustausch mit Farben.
Das „NIGEritus“-Lehrkrankenhaus hatte wieder schwierige Fälle zu bearbeiten: von Knochenbrüchen bis hin zur Tollkirschenvergiftung war alles dabei. Zunächst galt es für die jungen Assistenzärzte, neues Wissen anzuhäufen, denn ohne medizinische Bildung keine Diagnose! Nach der Diagnosestellung sind dann auch noch Therapievorschläge zu unterbreiten und die beste auszusuchen und zu begründen. Die erfahreneren Teilnehmer aus der 6. Klasse mussten sich das Nervengift der Tollkirsche und seine Auswirkungen auf das Nervensystem selbst erarbeiten und den anderen zum Schluss vorstellen.
Im Sprachendorf ging es um verschiedenste Situationen im Alltag, die es auf Englisch zu bewältigen gab. Für das Einkaufen im Spielzeugladen, im Laden für Büroartikel, im Werkzeuggeschäft usw. waren Dialoge vorzubereiten und dann in „realer“ Situation anzuwenden. Ganz schön aufregend, vor allem für die jungen Teilnehmer aus der Grundschule! Aber die Kommentare („Englisch kann isi end pfan sein“) und („Ich weiß jetzt, wie Schraubstock auf Englisch heißt: bench vice“) zeigen, dass es erfolgreich war und Spaß gemacht hat!
Das Musical „Change the world“ war mitten in einer Szenenprobe, in der eine Klassensituation mit einer strengen Mathematiklehrerin gestellt wurde: Sehr anspruchsvoll, da viele Akteure scheinbar durcheinander, aber nach Plan agieren mussten, um diese Schulstunde echt aussehen zu lassen. Da diese Szene auch noch eine Schlüsselposition in dem gesamten Stück einnimmt, ist sie besonders sorgfältig und oft zu proben. Auch die Licht- und Ton-AG musste auf hohem Niveau mit den Schauspielern und dem Szenenablauf interagieren.
Ich danke allen Teilnehmern und Workshopleitern sehr für die Gestaltung dieses Tages der Talente und dem Vertretungsplan und den Vertretungslehrern für seine/ihre Mühen!
Elise Bessert