Wieder einmal bewiesen 73 Grundschulkinder und insgesamt 114 Schülerinnen und Schüler des NIGE samt Helfern Kreativität, Ausdauer und Anstrengungsbereitschaft beim ersten Tag der Talente am NIGE. Oder zeugt es etwa nicht von Kreativität und Anstrengungsbereitschaft, wenn man sich eine Fortsetzung ausdenken und niederschreiben muss, was passierte, wenn plötzlich Dieter Bohlen zur Tür reinkäme? So oder so ähnlich wurden per Stationsarbeit „kreative Schreibanlässe“ für die „Digitale Schreibwerkstatt“ erarbeitet. Mit Hilfe von einem Adjektivpool fiel es den Kindern leichter, die für spannende Geschichten wichtigen Beschreibungen zu formulieren. So entstanden dann Kurzgeschichten, die am PC weiterverarbeitet und ausgestaltet wurden. Letztendlich wird es für jedes Kind ein gemeinsames Buch geben, in dem alle diese Geschichten gesammelt sind.
Alles will gelernt sein! Auch der Blick für Unterschiede und Stoffbeschaffenheit. Beim Workshop „Chemie im Alltag“ kam ich in eine Phase hinein, in der die Teilnehmer lernten, Dinge auf ihre stoffliche Zusammensetzung hin zu untersuchen und gegebenenfalls auch in ihre einzelnen Elemente zu zerlegen. So wurden zunächst Fruitloops nach Form und Farbe, Gemeinsamkeiten und Unterschieden sortiert, Wein destilliert, Zwiebelsuppe dekantiert, Feststoffe von Flüssigkeiten durch Filter getrennt und Farben von Stoffen aufgeschlüsselt, die sogenannte Chromatografie. Alle waren, in Kleingruppen durch aufmerksame Oberstufenschüler betreut, eifrig und mit viel Spaß und neu gelerntem Wissen bei der Sache.
Wie kann man seine Eltern davon überzeugen, dass man zu Weihnachten ein teures Geschenk bekommt? Mit einem einfachen „Ich will…“ kommt man nicht weit. Stattdessen braucht man überzeugende Argumente. Oder wie überzeugt man Unternehmer davon, in ein Zukunftsprodukt zu investieren, das sich aus zwei beliebig zusammengesetzten Gegenständen ergibt, wie z.B. „Stein-Auto“? Neben Alltagssituationen konnten die Schüler im Workshop „Jugend debattiert“ auch mit kreativen Fragestellungen das Argumentieren üben. Um überzeugend zu wirken, müssen neben den richtigen Argumenten ebenso die Stimme und die Körpersprache passen. Deshalb wurde auch das sichere Auftreten vor einem Publikum geübt. Am Ende debattierten die Schüler dann z.B. darüber, ob das Wahlrecht durch eine Wahlpflicht ersetzt werden oder ob es deutschlandweit ein Zentralabitur geben soll.
Wie kreiert man ein eigenes Computerspiel? Sehr beliebt war das „Autorennen“ beim Workshop „Scratch“. Es galt, bestimmte Computertasten mit bestimmten Befehlen zu belegen, z.B. wenn Pfeiltaste links gedrückt wird, dann Auto um 5 ° Grad nach links steuern oder wenn Pfeiltaste oben betätigt wird, dann die Geschwindigkeit steigern. So oder so in der Art waren die Kinder fleißig dabei, ihr Auto zu gestalten und es auf der Bahn mit Kurzbefehlen zu halten. Ziel war bei diesem Spiel also, dass das Auto nicht die Bahn verlässt, aber möglichst schnell den Parcours durchfährt. Ähnlich funktionierte die Programmierung auch für ein Labyrinth, aus dem es zu entkommen galt. Die verschiedenen Bausteine für die Befehlsketten sind bei „Scratch“ vorgegeben und müssen nicht mühsam mit allen Zeichen und Interpunktionen wie in der Computersprache eingegeben werden; das erleichterte die Sache enorm.
„Um die Wette geflogen“ sind im Workshop „Mathe-Tierische Vergleiche“ Brieftauben, Mauersegler und Sperlinge zum Beispiel. Gar nicht so einfach, mit den verschiedenen Maßangaben zu arbeiten… Wie kommt man denn von Sekunden pro Meter auf Minuten pro Kilometer? Also musste man sich auch das Umrechnen selbst erarbeiten. Welches Tier ist denn nun am längsten in Luft? Verhältnisrechnen und Dreisatz – darauf kamen die Grundschulkinder selbst – alle Achtung! Und sie haben sogar Säulendiagramme gezeichnet. Die Köpfe rauchten und es war ganz schön anstrengend, aber sie haben alle toll durchgehalten, nicht zuletzt weil es auch immer Entspannungspausen mit Spielen oder Geschichten gab.
Bei „Prof.Dr. Tulb“ im „NIGEritus-Lehrkrankenhaus“ ging es bei der heutigen Besprechung der Ärzte um Knochenbrüche an den Extremitäten. Die Assistenzärzte lernten, mithilfe von den anatomischen Schnitten Median, Saggital-, Frontal- und Transversalebene genau anzugeben, wo der Bruch vorlag und wie man ihn am besten heilen konnte. Alle Knochen des Skeletts waren zuvor auswendig zu lernen, was für eine Leistung für die doch sehr jungen angehenden Ärzte! Sie mussten letztendlich auch eine Therapie vorschlagen und eine Überweisung zur Weiterbehandlung ausstellen. Die Assistenzärzte der älteren Generation überprüften dann noch die jüngeren durch ein Quiz und informierten sie in einem Kurzreferat über das Verdauungssystem.
Zu den Themen „Mensch und Natur“ und „Mensch und Tier“ musste jeder Teilnehmer des Philosophie-Workshops „Rattenscharfes Nachdenken“ ein Plakat mit ausgeschnittenen Fotos erstellen, was allen sehr viel Spaß gemacht hat, wie die Evaluationsbögen beweisen. Dabei kamen natürlich auch kritische Aspekte zur Sprache, zum Beispiel die Tierversuche, die Menschen an Tieren durchführen, um ihre Luxusartikel wie Lippenstift oder Sonnencreme in ihrer Wirksamkeit zu prüfen. So kamen alle automatisch ins Diskutieren und zu den Überlegungen, wie der Mensch zur Natur steht, wie man sein Verhalten bewerten muss und welche Folgen das menschliche Handeln für die Natur hat. Zum Schluss wurden noch sogenannte „Standpunktreden“ gehalten, eine große Herausforderung.
Musical, Band und Knabenchor haben ihre großen Auftritte vorbereitet, die bald anstehen: Der Knabenchor bereitete sich u.a. auch in der Sankt Magnus-Kirche auf das Adventskonzert vor, die Musical-AG wird im Frühjahr das Stück „Der kleine Horrorladen“ aufführen. Ich kam gerade passend zur Probe der Szene, in der die fleischfressende Pflanze zuschlägt! Alle waren eifrig bei der Sache und genossen die Möglichkeit, am Vormittag, wenn der Geist noch frisch ist, einmal durchgängig zu proben und konzentriert zu arbeiten. Die Band des Musicals übte separat vor allem die Präzision bei den Einsätzen, die zum Teil sehr anspruchsvoll waren.
Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten für ihre Unterstützung und zusätzlichen Mühen! Elise Bessert